Pünktlich um 9 Uhr begrüßten wir 17 SchülerInnen eines Gymnasiums in der Südstadt in unserem Büro. Mit einem kleinen Einstieg in unsere Arbeit holten wir sie inhaltlich ab und klärten erste Unklarheiten zwischen den Begriffen von obdachlosen und wohnungslosen Menschen. Danach ging es an das Brotschmieren. 140 Scheiben Toastbrot wurden in 70 Sandwiche mit Käse und Salami verwandelt und mit Banane und Schokoriegel versüßt. Im Anschluss bewegte sich unsere Gruppe Richtung Raschplatz. Dort trafen wir die Sozialarbeiterin vom Asphalt e.V. Sie führte uns durch das Viertel und zeigte uns an welchen Stellen Drogen und Alkohol konsumiert werden, Anlaufstellen für hygienischen Konsum zu finden sind, Wohnungslose Menschen schlafen und duschen können und der Straßenstrich stattfindet. Die Schülerinnen waren bereits zu diesem Zeitpunkt beeindruckt von dem harten Leben in der Szene.
Mit den Eindrücken des sozialen Spaziergangs und einigen sensibilisierenden Worten durften nun die SchülerInnen erste eigene Begegnungen mit den wohnungslosen und drogenabhängigen Menschen machen. Erste Berührungsängste wurden liebevoll von den beiden Lehrerinnen und der Sozialarbeiterin aufgefangen, sodass die Lunchpakete und Wasserflaschen im Nu verteilt wurden. Innerhalb weniger Minuten waren unsere Jutebeutel leer und wir blickten in zahlreiche glückliche Gesichter mit einem Sandwich in der Hand.
Auf dem Weg zum gemeinsamen Treffpunkt tauschten sich die Schülerinnen über ihre Erfahrungen aus und merkten, dass sobald die unsichtbare Mauer zwischen den Drogenabhängigen und ihnen einmal gefallen war, Begegnungen möglich war und auf Augenhöhe stattfanden.
Vielen Dank an die 17 mutigen Schülerinnen, dass ihr euch überwunden habt suchtkranken Menschen zu begegnen.